Film und Publikumsgespräch: GEGEN DEN STROM – Abgetaucht in Venezuela

Mittwoch 4. August: 19 Uhr

Nach mehr als 25 Jahren auf der Flucht ist Bernd Heidbreder am 27.Mai 2021 in Venezuela gestorben. Er war neben Peter Krauth und Thomas Walter Mitglied der Gruppe K.O.M.I.T.E.E.. Die Gruppe stand im Verdacht 1994 einen Brandanschlag auf ein Gebäude der Bundeswehr verübt zu haben – bei dem niemand verletzt wurde, um damit gegen die deutsche Unterstützung für den türkischen Staat bei der Unterdrückung der kurdischen Bevölkerung und gegen die Rolle der BRD als einer der größten Waffenlieferanten der Türkei zu protestieren. Im April 1995 soll das K.O.M.I.T.E.E. versucht haben, ein im Bau befindliches Abschiebegefängnis in Berlin-Grünau in die Luft zu sprengen, aber sie wurden bei den Vorbereitungen entdeckt woraufhin die drei der Tat verdächtigen Mitglieder beschlossen unterzutauchen.

Erst 2014 – 19 Jahre später konnte Bernd Heidbreder vom BKA in Venezuela aufgespürt werden, woraufhin er grundlos zwei Jahre in einem venezolanischen Gefängnis saß und Peter Krauth 4 Monate. Nach seiner Freilassung hat er – wie auch seine beiden Genossen vom K.O.M.I.T.E.E., politisches Asyl in Venezuela beantragt.

Nach den üblich angewandten rechtsstaatlichen Kriterien, wären die Vorwürfe der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und der Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags seit 2014 verjährt, aber mit einer juristischen Spitzfindigkeit, dem Vorwurf der „Verabredung“ zu dieser Tat hat die Bundesanwaltschaft die Frist auf 40 Jahre verlängert. Selbst Interpol konnte diesen fanatischen Verfolgungswillen der deutschen Behörden nicht nachvollziehen und strich das K.O.M.I.T.E.E. von ihrer Liste.

In dem Dokumentarfilm „Gegen den Strom“ aus dem Jahr 2019 trifft der Filmemacher Sobo Swobodnik Thomas Walter in Venezuela und spricht mit ihm über die Umstände seiner Flucht und sein Leben in Venezuela. Dabei trifft er auch auf Bernhard Heidbreder und Peter Krauth, die in der Nähe leben. Neben der Flucht der drei vom K.O.M.I.T.E.E. und dem Leben in Venezuela thematisiert der Film ein Musikprojekt, das Thomas Walter mit Mal Eleve – ehemaliger Sänger der Band „Irie Revoltee“ ins Leben gerufen hat.

Nach dem Film werden wir versuchen ein Publikumsgespräch mit Thomas Walter in Venezuela zu realisieren.

Kampagnenseiten zur Einstellung des Verfahrens:
Exit – bring the boys back home: https://bringtheboysbackhome.org/
Ende Aus: Einstellung des Verfahrens: https://www.ende-aus.net/

Ab 19:00 Uhr : veganes Essen
Ab 20:20 Uhr : Film, danach Publikumsgespräch.
Bis 24:00 Uhr : Hausbar

Veranstaltet vom Infoladen Tübingen und Rojava Solidarity Tübingen.

Bei sehr schlechtem Wetter findet die Veranstaltung drinnen statt. Je nach Inzidenzzahl sind die aktuellen Corona-Regeln zu beachten.

Mittwoch 04. August 2021, 19Uhr
Schellingstraße 6 (im Garten)

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Infoladen Tübingen
Schellingstr. 6, 72072 Tübingen
infoladen@schellingstrasse.de
https://infoladen.mtmedia.org/

Bibliothek, Archiv, Gruppenraum
regelmäßige Öffnungszeiten:
Dienstags 17:30 bis 19:30 Uhr, sowie nach Absprache

Infoladenhausbar:
jeden 1. Mittwoch im Monat
ab 19 Uhr Essen
ab 20 Uhr Vortrag, Film, Diskussion